Die Kälbergrippe

In der kalten Jahreszeit und in der Übergangszeit wächst die Gefahr für Rinder einer Grippe zu erkranken. Besonders betroffen sind meistens Kälber, Jungrinder und Mastbullen. Wesentliches Behandlungsziel bei dieser Erkrankung ist die Lungenfunktion schnell wiederherzustellen und chronische Lungenschäden zu vermeiden. Eine frühe Erkennung der Erkrankung sowie eine schnelle und konsequente Behandlung ist wichtig, um auch wirtschaftliche Schäden zu minimieren.

Die Rindergrippe ist eine sogenannte Faktorenkrankheit. Das heisst, es wirken mehrere Faktoren zusammen, um sie auszulösen.

Zu den nicht infektiösen Faktoren gehören z.B.:

  • Fehler in der Haltung (z.B. Stallklima) oder Fütterung (Biestmilch)
  • Zu hoher Keimdruck im Stall
  • Abwehrschwächung des Tieres (Stress)
  • feuchtwarme, zugige Ställe oder hohe Belastungen mit Schadgasen (Ammoniak) greifen die Atemwege an, so dass sämtliche Erreger leichter haftenbleiben.

Zu den infektiösen Ursachen der Kälbergrippe gehören:

  • Viren
  • Bakterien
  • Mycoplasmen

Frühzeitige Erkennung

Die frühzeitige Erkennung der Rindergrippe ist für den Behandlungserfolg von grösster Bedeutung. Die Körpertemperatur steigt im Falle einer Rindergrippe-Erkrankung auf 40 bis 41 °C. Als weitere Krankheitssymptome treten Husten, klarer Nasen- und Augenausfluss und eine beschleunigte Atmung auf. Mit der Behandlung sollte zügig begonnen werden, da nur so dauerhafte Lungenschäden und Kümmern weitestgehend verhindert werden können.

Therapie-Möglichkeiten

Die Therapie der Kälbergrippe besteht im Einsatz von Antibiotika – falls nötig auch zusammen mit Entzündungshemmern, fiebersenkenden Präparaten und schleimlösenden Medikamenten.

Da Viren nicht mit Antibiotika bekämpft werden können, muss sich die Behandlung gegen die Bakterien und Mycoplasmen richten.
Die Virenabwehr kann nur der Körper selbst erledigen. Dabei kann er durch optimierte Haltungsbedingungen und vor allem im Vorfeld ausreichende Biestmilchaufnahme unterstützt werden. Auch eine Impfung bereitet das Immunsystem auf die Reaktion gegen Viren vor.

Schon nach zwei bis drei Behandlungstagen ist in der Regel eine deutliche Besserung der Krankheitssymptome zu erwarten. Die antibiotische Therapie kann darüber hinaus sinnvoll durch schleimlösende Medikamente unterstützt werden.

Vorbeugen durch Impfung

Besser als jede Therapie ist natürlich die Vorbeugung durch Impfung, Verbesserung der Haltungsbedingungen (Überbelegung vermeiden und genügend Einstreu) und ein gutes Stallklima (Luftqualität und Temperatur).

Bei der Impfung werden Tiere ab der zweiten Lebenswoche zweimal im Abstand von ca. 3 Wochen geimpft. Die Wiederholungsimpfungen sollten ca. 2 Wochen vor jeder Risikoperiode (z.B. Transport, Um- oder Einstallen) durchgeführt werden.

Impfstoffaktion im Oktober

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